Schriften, Schriftarten und Schriftfamilien
Die drei Begriffe werden häufig in einem Atemzug genannt. Daher erklären wir kurz deren Bedeutung. Eine Schrift ist der Oberbegriff für Zeichen- und Buchstabensysteme, mit denen Daten, Informationen und selbst Gefühle vermittelt werden. In der Typografie enthält eine Schrift viele Schriftarten, die aus zusammengehörigen Schriftzeichen mit gemeinsamen Charakteristiken und Designmerkmalen bestehen.
Eine Schriftart ist also die Gattung einer Schrift. Eine Schriftfamilie dagegen bezeichnet alle Varianten des Schriftbildes einer Schrift mit unterschiedlichen Breiten, Strichstärken (z. B. normal oder fett) oder Zeichenlagen (z. B. normal oder kursiv).
Die besten Logoschriften zum Download:
1. Futura.
Futura ist eine geometrische, serifenlose Schriftart, die 1927 vom deutschen Typografen Paul Renner entwickelt wurde, der sich dabei vom berühmten Bauhaus-Designstil inspirieren ließ.
Die zeitlose Schrift hat seit ihrer Veröffentlichung in den 1920er Jahren nichts von ihrer Ästhetik verloren und gilt dank ihrer schlichten geometrischen Formen und der kontrastarmen, gleichmäßig Linien als perfekte Wahl, um Effizienz und Klarheit zu vermitteln. Ein weiterer großer Vorteil von Futura ist, dass sich die Schriftart auf kleinen Onlinebannern genauso gut lesen lässt wie auf großen Billboards.
Diese Vielfalt hat dazu beitragen, dass die Schriftart die Logos von weltbekannten Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen ziert – angefangen mit Luxusmarken wie Dolce & Gabana und Louis Vuitton über Red Bull oder FedEx bis hin zur Crowdfunding-Plattform GoFundMe oder PayPal.
Kostenlose Alternativen zu Futura:
2. Bodoni.
Die traditionsreiche Bodoni-Schrift gehört zu den Serifenschriften, die ihre Ursprünge im 18. Jahrhundert hat. Als eine der bekanntesten Schriften im Klassizismus hat sie selbst im digitalen Zeitalter nichts von ihrem Charme verloren und wird heute gerne in der Onlinewerbung eingesetzt. Auch findet man die Schrift häufig in den Headlines hochwertiger Modemagazinen.
Der starke Kontrast zwischen den Grund- und Haarstrichen lassen die Bodoni-Schrift fast geometrisch wirken. Selbst die Serifen sind nicht abgerundet, sondern erscheinen als flache Striche. Dadurch erhält die Schriftart im Gegensatz zu den neutralen, serifenlosen Schriften wie Helvetica ihren unverwechselbaren Charakter, der Stil und Klasse vermittelt und vor allem in der Modewelt gut ankommt.
Es überrascht nicht, dass Firmen wie Elizabeth Arden oder Calvin Klein, die Wert auf Eleganz legen, auch heute noch auf diese Schriftart und ihre eng verwandten Abkömmlinge setzen.
Kostenlose Alternativen zu Bodoni:
3. Helvetica Now.
Helvetica gehört zu einer der bekanntesten und meist genutzten, serifenlosen Schriftarten überhaupt. 1957 von dem Schweizer Grafiker und Typografen Max Miedinger entworfen, ist die zeitlose Schriftart auch heute noch auf unzähligen Firmenlogos zu sehen. BMW, Jeep oder Lufthansa sind dabei nur drei von vielen weltbekannten Marken, die auf die klare, minimalistische Wirkung von Helvetica vertrauen.
Damit der Klassiker aber auch im digitalen Zeitalter überzeugt, wurde die Helvetica Now entwickelt, die mit Micro, Text und Display drei optische Größen bietet und in zehn Strichstärken kommt. Dadurch ist die Lesbarkeit der Schrift sowohl online als auch gedruckt fast unschlagbar, selbst bei Mengentexten in Schriftgröße vier. Doch die Helvetica-Now-Schrift ist nicht nur angenehm fürs Auge, sie besticht auch mit einer schlichten Ästhetik, die jedes Logodesign ausbalanciert.
Allerdings wird der Schriftart nachgesagt, dass sie aufgrund der klaren Linienführung wenig Persönlichkeit habe und mitunter langweilig wirken kann. Beim Logodesign sollten Sie die Schrift daher mit starken Farben und ausdrucksstarken Icons kombinieren, um ein Logo mit hohem Wiedererkennungswert zu schaffen.
Kostenlose Alternativen zu Helvetica Now:
4. Proxima Nova.
Die Proxima-Nova-Schrift aus dem Jahr 2005 ist der geometrisch ausgefeilte Nachfolger der Proxima-Sans-Schrift von 1994, die beide von Art Director Mark Simson entwickelt wurden. Mit Proximia Nova kreierte er eine Schriftart, die vor allem bei der Gestaltung von Webcontent für viele die erste Wahl ist. Einer Untersuchung aus dem Jahr 2015 zufolge ist die Schrift auf über 25.000 Websites zu finden.
Auch als Logoschrift hat sich Proxima Nova etabliert. Unter anderem setzen die Nachrichtenseite Mashable oder die Grafiksuchmaschine Freepik die Schrift ein. Was nicht zuletzt an dem klaren, geometrischen Design mit den leicht asymmetrisch abgerundeten Buchstaben liegt, die nicht nur eine hohe Lesbarkeit, sondern auch einen trendigen, unbeschwerten Look zur Folge haben. Dadurch wirkt Proxima Nova sympathischer als andere gut lesbare Schriften wie Helvetica Now.
Proxima Nova ist eine tolle Schrift, um Logos mit prägnanten oder dominanten Designelementen zu komplementieren, aber als alleiniger Fokuspunkt in einem Logo ist sie zu neutral. Nichtsdestotrotz ist die Schrift eine hervorragende Wahl für ein Firmenlogo, um eine technikaffine Zielgruppe anzusprechen.
Kostenlose Alternativen zu Proxima Nova:
5. Didot.
Wie die zeitlose Bodoni-Schrift gehört Didot zu einer der beliebtesten Schriften des Klassizismus, die sich ebenfalls durch die für diese Zeit typischen Strichstärkenunterschiede auszeichnet und vor über 200 Jahren entwickelt wurde. Auch wenn die Schrift vor über 200 Jahren entwickelt wurde, so erfreuen sich die überarbeiteten Nachfolger dieser zeitlos eleganten Schriftart, die mit Stil und Luxus assoziiert wird, größter Beliebtheit – vor allem in der Modeindustrie.
Auch wenn die stylische Schrift ein echter Hingucker ist, so ist sie aufgrund der kontrastreichen Strichstärken nicht gut für Fließtexte geeignet. Für Logos und Headlines hingegen ist Didot ein Volltreffer. Im Vergleich zur Bodoni-Schrift gilt Didot wegen der dünnen Serifen und Haarstrichen als feiner und eleganter. Angesagte Firmen wie Zara und Vogue setzen auf die klassisch-elegante Wirkung der Didot-Schrift in Ihren Wortmarkenlogos, um ihrem Markenauftritt einen hochwertigen, stylischen Look zu geben.
Kostenlose Alternativen zu Didot:
6. Garamond.
Garamond ist eine klassische Schrift mit feinen Serifen aus dem 17. Jahrhundert, die sich durch ein weich fließendes, angenehmes Schriftbild auszeichnet und auch heute noch als eine der am besten lesbaren Druckschriften gilt.
Die Strichkontraste der zeitlosen Garamond-Serifenschriften sind im Vergleich zu den Didone-Schriftarten wesentlich weniger ausgeprägt, was eine verbesserte Lesbarkeit zur Folge hat. Charakteristisch für die Garamond-Schrift sind die leicht gewölbten Serifen-Grundstriche mit den abgerundeten Kanten. Dadurch erhält die Schriftart eine freundlichere, persönlichere Note – insbesondere im Vergleich zu den kantigen Serifen, die heutzutage gerne verwendet werden.
Renommierte Marken wie Rolex und Abercrombie & Fitch haben sich in ihren Logos für Schriften entschieden, die auf Garamond aufbauen, da sie die einzigartige Balance zwischen klassischer Eleganz, Minimalismus und persönlichem Touch schaffen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Schriften der Garamond-Familie im Gegensatz zu den Didot-Schriftarten auch in kleinen Schriftgrößen einfach zu lesen sind.
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7. Myriad.
Myriad ist eine serifenlose Schriftart, die 1992 für die Technologiesparte von Adobe entwickelt wurde und seitdem die Logoschriften vieler anderer bekannter Unternehmen inspiriert hat – wie beispielsweise Visa, Shopify, Walmart oder LinkedIn.
Das klar strukturierte Design und die hohe Lesbarkeit tragen zur Vielfältigkeit der Schrift bei. Vor allem für Onlinezwecke wird Myriad gerne eingesetzt. Die leicht geneigte und schräg abfallende Form der Buchstaben sorgt trotz aller Professionalität für eine persönliche, informelle Note. Ein weiterer Vorteil von Myriad ist, dass die Schrift in nahezu jeder Größe angenehm fürs Auge ist – unabhängig davon, ob sie im Internet oder auf Drucksachen veröffentlicht wird.
Ende der 1990er wurde die Schriftfamilie unter Myriad Pro erheblich erweitert und im OpenType-Format ausgebaut – es überrascht nicht, dass die Pro-Version nahtlos an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen konnte. Aufgrund des modernen Erscheinungsbilds mit dem eleganten, informellen Touch ist die Schrift ein absoluter Allrounder. Ob die Schrift jedoch passend für Ihr Logo ist, hängt von der Botschaft ab, die Sie vermitteln wollen.
8. Trajan.
Trajan ist eine Schriftart, die wie Myriad ursprünglich für Adobe entwickelt wurde und trotz (oder vielleicht gerade wegen) der stark ausgeprägten Serifen mit Schlichtheit und Eleganz glänzt. Die Schrift wurde von den Inschriften inspiriert, die auf dem Sockel der aus dem Römischen Reich stammenden Trajanssäule zu finden sind. Heute ziert die Schrift nicht nur die Logos der Universität Tübingen oder des Pharmaunternehmens Novartis, sondern ist auch auf unzähligen Filmpostern wie Titanic oder Troja zu sehen.
Da im Römischen Reich nur Versalbuchstaben verwendet wurden, besitzt auch die Trajan-Schrift keine Kleinbuchstaben – mit der Folge, dass die Schrift eine selbstbewusste Aura ausstrahlt, die Klasse, Wissen, Kompetenz und Autorität vereint. Dadurch ist die Schrift vor allem für Logos von Unternehmen aus der Finanzbranche sowie von Anbietern aus dem Gesundheits- und Bildungswesen hervorragend geeignet. Selbst auf den Werbeplakaten, die im Rennen um die US-Präsidentschaft eingesetzt wurden, war die Trajan-Schrift zu sehen.
9. Univers.
1957 vom Schweizer Adrian Frutiger entwickelt, gilt die Univers-Schrift seit ihren ersten großen Erfolgen in den 1960er und 1970er Jahren auch heute noch als eine der beliebtesten Schriftarten. Nicht zuletzt, weil sie eine kühle, sachliche Eleganz, Zeitlosigkeit und Kompetenz ausstrahlt. Bekannte Firmen wie eBay und Organisationen wie Unicef haben sich daher für Univers oder optisch ähnliche Schriften entschieden.
Die Univers-Schriftfamilie umfasst eine Vielzahl von Varianten mit unterschiedlichsten Strichstärken und Stilen, die jedoch alle die unverwechselbaren, beliebten Charakteristiken dieser Schrift aufweisen. Die prägnante Mittellänge (sogenannte x-Höhe) der Buchstaben in Kombination mit den kurzen Auf- und Abstrichen verleiht der Univers-Schrift ein kompaktes Erscheinungsbild mit einem hohen Wiedererkennungswert, ohne dabei die Lesefreundlichkeit negativ zu beeinflussen.
10. Billabong.
Im Gegensatz zu den anderen Schriften in unserer Liste gehört Billabong mit ihren geschwungenen Buchstaben zu den handgeschriebenen Script-Schriften. Dank dieses kalligrafischen Designs wirkt die Schrift informell und kreativ und erhält so eine persönliche Note, die wiederum für einen hohen Wiedererkennungswert sorgt.
Handschriftliche Schriftarten sind zwar nicht für Fließtexte geeignet, aber als Logoschrift sind sie ein Volltreffer, insbesondere, wenn Firmen Wert auf einen persönlichen Touch legen. Kellogg's, Coca-Cola, Ford, Milka und Cadillac haben diesen Ansatz für ihre Markenauftritte gewählt. Und auch Social-Media-Gigant Instagram hat sich für eine handschriftliche Schriftart entschieden. Der Schriftzug im alten Instagram-Logo ist kaum von der Billabong-Schrift zu unterscheiden.
Hinweis: Die aufgeführten Beispiele verwenden handschriftliche Script-Fonts, die den Charakteristiken der Billabong-Schriftart sehr ähneln.
Kostenlose Alternativen zu Billabong:
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